Goldman Sachs Asset Management: Leistungsorientierte Rentenfonds in Europa tendieren 2024 zu Anleihen und Nachhaltigkeit.
- Investment Grade-Schuldtitel und Private Credit werden im kommenden Jahr voraussichtlich die höchsten risikobereinigten Renditen erzielen, und neun von 10 Studienteilnehmern beabsichtigen, diese Allokationen zu erhöhen oder beizubehalten.
- Sieben von 10 Studienteilnehmern glauben, dass Private Credit das Potenzial für höhere Renditen ohne einhergehende Volatilitätssteigerung bietet.
- Beinahe 60 % der Rentenfonds geben an, das Investitionsklima habe sich verbessert.
- 87 % der Studienteilnehmer sehen nachhaltiges Investieren als essenziellen oder wichtigen Entscheidungsfaktor, und beinahe zwei Drittel (63 %) investieren über 10 % ihres Portfolios in diesen Ansatz.
- Sieben von 10 Studienteilnehmern beabsichtigen, einen Teil oder alle ihre Investmentportfolios in den nächsten 12 Monaten auszulagern.
13. März 2024 – Investment Grade-Schuldtitel und Private Credit sind die Anlageklassen, die nach Erwartung von Rentenfonds-Managern im kommenden Jahr die höchsten risikobereinigten Renditen erzielen werden. Dies ergibt eine Studie von Goldman Sachs Asset Management zu europäischen Rentenplänen mit dem Titel Finding Opportunity in Uncertain Markets (Chancen in unsicheren Märkten finden).
Neun von 10 Studienteilnehmern beabsichtigen, ihre Allokation in diesen Anlageklassen zu erhöhen oder beizubehalten. Speziell in Bezug auf Private Credit sind beinahe sieben von 10 Managern (68 %) der Ansicht, dass es Potenzial für höhere Renditen ohne einhergehende Volatilitätssteigerung bietet, während zwei Drittel (65 %) vorhaben, in den nächsten drei bis fünf Jahren in diese Anlageklasse zu investieren.
Im Rahmen der erstmals durchgeführten Studie wurden 126 hochrangige Manager und Führungskräfte von leistungsorientierten (Defined Benefit, DB) Rentenfonds in Europa zu den Chancen und Herausforderungen, denen sich ihre Rentenfonds gegenübersehen, und zum Ausblick für institutionelle Investoren an den Public und Private Markets befragt. Die Ergebnisse zeigen vorsichtigen Optimismus in Bezug auf das kommende Jahr – 59 % der Studienteilnehmer gaben an, dass sich das Investitionsklima verbessert hat.
Nur Bares ist Wahres
In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Finanzierungsquoten verbessert, und die aggregierte Finanzierungsquote steht derzeit bei 120 % für Europa und 134 % – ein Rekordhoch – für Großbritannien. Infolgedessen konzentrieren sich Rentenfonds-Manager stärker auf Liquiditäts-Management und Risikosenkung.
Die Studie ergab, dass die am besten finanzierten Rentenfonds erheblich mehr in Barmittel und weniger in Aktien aus Industrieländern investieren. Insbesondere in Großbritannien aufgelegte Fonds nehmen eine Vorreiterrolle bei der Bewegung in diese Anlageklasse ein, und alle dort aktiven Studienteilnehmer beabsichtigen, ihre Allokation entweder zu erhöhen oder beizubehalten. Kein Studienteilnehmer aus Großbritannien hat vor, seine Allokation in Aktien aus Industrieländern zu erhöhen, während 38 % eine Verringerung anzielen.
Geopolitische Risiken haben oberste Priorität.
Europäische Rentenfonds gaben an, dass geopolitische Risiken im Allgemeinen die größten Risiken für ihre Portfolios im kommenden Jahr darstellen. Über 70 % der Rentenfonds sehen geopolitische Spannungen und politische Ereignisse als größtes Risiko für ihre Portfolios. Im Hinblick auf Regulierung wurden die Umsetzung der Offenlegungspflichten im Rahmen der Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR) (58 %) und anstehender Klimastresstest-Pflichten (55 %) als größte Herausforderung für Fonds genannt. In den Niederlanden wurde der neue Rentenvertrag von 86 % der Studienteilnehmer als eine der anspruchsvollsten regulatorischen Entwicklungen genannt, was den Fokus des niederländischen Rentensektors auf dem Übergang von leistungsorientierten zu beitragsorientierten Systemen hervorhebt.
Nachhaltiges Investieren im Fokus
Die Studienergebnisse legen zudem offen, in welchem Ausmaß nachhaltiges Investieren in europäische Rentenfonds integriert wurde: 87 % der Studienteilnehmer berücksichtigen es als essenziellen oder wichtigen Entscheidungsfaktor, und beinahe zwei Drittel (63 %) investieren über 10 % ihres Portfolios in nachhaltige Investments. Zudem sind die meisten Studienteilnehmer (84 %) der Ansicht, dass die Integration von ESG-Kriterien in Anlageentscheidungen hilfreich dabei sein kann, langfristige Risiken zu senken, und mehr als die Hälfte gab an, dass dieser Ansatz Alpha generieren kann.
In Bezug auf Allokationen stehen Aktien aus Industrieländern und Investment Grade-Schuldtitel ganz oben in der Liste der Anlageklassen, in denen Studienteilnehmer Strategien für nachhaltiges Investieren eingesetzt haben.
Die Nachhaltigkeitsthemen, die in Investmentportfolios am meisten priorisiert wurden, umfassen das gesamte ESG-Spektrum: Transitionsrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel sind die größte Priorität (75 %), gefolgt von guter Unternehmensführung (61 %) und Menschenrechten (49 %).
Umfangreiche Auslagerung des Investmentmanagements
Inmitten zunehmend komplexer Compliance-Anforderungen, steigender Kosten und ungewisser Risiken ist die Auslagerung von Investmentmanagement ein wichtiges Werkzeug für Rentenfonds. Sieben von 10 Studienteilnehmern lagern einige oder alle ihrer Portfolios aus, was verdeutlicht, in welchem Ausmaß leistungsorientierte Rentenfonds in Europa ihr Asset Management delegieren.
Ein spezifischer Auslagerungstrend steht mit ESG in Zusammenhang. Bei der Auslagerung suchen Rentenfonds-Manager nach externen Managern mit starken Kompetenzen in nachhaltigem Investieren und robusten Stewardship-Richtlinien. Vier von 10 Studienteilnehmern nehmen externe Asset Manager in Anspruch, um ihre Politik für nachhaltiges Investieren zu entwickeln.
Ein Schlüsselmoment für europäische Rentenfonds
Fadi Abuali, CEO von Goldman Sachs Asset Management International, sagte: „Unsere Studie liefert eine Übersicht der Einstellung bei Managern europäischer leistungsorientierter Rentenfonds in einem wichtigen Moment. Viele blicken optimistisch auf das Investitionsklima, doch die wirtschaftlichen Aussichten sind ungewiss, vor allem aufgrund der Möglichkeit, dass die Zinssätze länger hoch bleiben, uneinheitlicher Wachstumsentwicklungen rund um die Welt und gesteigerter geopolitischer Risiken. Angesichts starker Anstiege bei Renditen und sich abschwächender Inflation tendieren Manager zu Investment Grade-Schuldtiteln und Private Credit. Wir erwarten eine weitere Steigerung der Allokationen in Anleihen auf Public und Private Markets, während Rentenfonds ihr Engagement in volatileren Anlagen wie Aktien zugunsten von Investments mit stabileren Erträgen zurückfahren.“
Céline van Asselt, Head of Fiduciary Management, Continental Europe, sagte: „Wir erwarten eine Zunahme der Asset Management-Auslagerung. Treuhänder müssen sich heutzutage mit neuen regulatorischen Anforderungen, streitfreudigeren Stakeholdern und steigenden Reputationsrisiken auseinandersetzen. Die Ressourcen von Rentenfonds haben sich nicht in gleichem Maße wie diese zunehmende Komplexität erhöht. Das Investitionsklima bleibt aufgrund der Möglichkeit hoher Zinssätze für einen längeren Zeitraum und des langsameren Wachstums, das für die meisten Industrieländer erwartet wird, unsicher. In Public und Private Markets sind jedoch reichlich Chancen für Anleger mit einem diversifizierten und risikobewussten Ansatz vorhanden.“
Über Goldman Sachs Asset Management
Goldman Sachs Asset Management ist der primäre Investmentbereich bei Goldman Sachs (NYSE: GS) und stellt Anlage- und Beratungsdienstleistungen an den Public Markets und Private Markets für führende Institutionen, Finanzberater und Privatanleger auf der ganzen Welt bereit.
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Goldman Sachs Asset Management ist ein führender Investor in Anleihen, Liquidität, Aktien, alternativen Anlagen und Multi-Asset-Lösungen. Zum 31. Dezember 2023 beaufsichtigte Goldman Sachs ein Vermögen von mehr als 2,8 Billionen USD. Folgen Sie uns auf LinkedIn.
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