Goldman: 2024 wird das „Jahr der Anleihe“
In einem von CNBC veröffentlichten Artikel teilte Lindsay Rosner, Managing Director für Fixed Income and Liquidity Solutions bei Goldman Sachs Asset Management, ihre Aussicht für Anleihen im Jahr 2024 – davon, wo Anleger innerhalb der Anlageklasse Chancen auftun können, bis hin zu ihren Ansichten über eine Verlängerung der Duration.
Von Michelle Fox, 1. Dezember 2023
Laut Goldman Sachs Asset Management gibt es für das nächste Jahr gute Neuigkeiten für Anleiheinvestoren.
Nach einem düsteren 2023 wird das kommende Jahr zum „Jahr der Anleihe“, prognostiziert Lindsay Rosner, Head of Multisector Fixed Income Investing bei dem Vermögensverwalter.
„Anleihen sind eine lohnende Investition“, sagte sie in einem Interview mit CNBC.
Die Investmentfirma veröffentlichte vor kurzem ihren Ausblick für das Jahr 2024 und bezeichnete die negativen Renditen für Anleihen infolge „eines Inflations- und geldpolitischen Schocks“ in der jüngeren Vergangenheit als Anomalie und nicht als Trend.
„Nach einem Neustart mit höheren Anleiherenditen ist das Zeitalter von ‚Es gibt keine Alternative’ (There Is No Alternative, TINA) zu Aktien oder anderen risikoreichen Anlagen an sein Ende gekommen. Wir glauben, dass wir uns jetzt in der Frühphase von ‚Es gibt geeignete Alternativen’ (There Are Reasonable Alternatives, TARA) befinden“, scheibt Goldman.
Die Anleihekurse stürzten ab, nachdem die US-Notenbank im Frühjahr 2022 begann, ihre Zinssätze anzuheben. Da sich die Kurse gegenläufig zu Renditen bewegen, war das eine Gelegenheit für Anleger, zusätzliche Erträge zu generieren. Anleger verdienen laut Goldman jetzt Renditen von 4% bis 6%, indem sie Anleihen von qualitativ hochwertigen Unternehmen kaufen, das Doppelte des Durchschnitts zwischen 2009 und 2019.
In jüngster Zeit hat sich der Wind gedreht, Renditen auf Staatsanleihen sind im November gefallen, und die Kurse sind gestiegen, da Händler zunehmend überzeugt davon waren, dass die Fed die Zinssätze nicht mehr weiter anheben wird, um die Inflation einzudämmen.
Goldman teilt diese Ansicht. Das bedeutet, dass die Risiken für Anleger in Anleihen aus Duration, Spreadverbreiterung oder Insolvenzen kein so großes Problem mehr darstellen, erkläre Rosner.
„Die Duration war in den vergangenen 18 Monaten und tatsächlich während des gesamten Straffungszyklus wirklich schmerzhaft“, sagte sie. „Wir befinden uns jetzt auf der anderen Seite der Kurve und sind jetzt aus Perspektive der Duration in einer wirklich komfortablen Position.“
Sie geht zudem davon aus, dass die Insolvenzraten im Durchschnitt oder darunter liegen werden und die Spreads sich nicht großartig verbreitern werden, was eine Neuberechnung der Gesamtrendite erforderlich machen würde.
Wie man vorgehen sollte
Das Ende des Straffungszyklus ist eine gute Nachricht für mittelfristige Investment Grade Unternehmens- oder Staatsanleihen, meint Goldman. Die Anlagen haben insbesondere Staatsanleihen in den vergangenen 12 und 24 Monaten nach dem Ende der letzten vier Zinsanhebungszyklen durchschnittlich übertroffen, schreibt die Firma in ihrem Ausblick.
Infolgedessen ist Rosner der Meinung, dass es an der Zeit ist, Cash und kurzfristige Anlagen zu verlassen und mit der Verlängerung der Duration zu beginnen. Anleger sollten zudem sorgfältig vorgehen und auf hohe Qualität achten, da die Zinssätze voraussichtlich längere Zeit hoch bleiben werden, sagte sie.
Die beste Möglichkeit hierfür ist ihrer Meinung nach aktives Management, da es je nach Unternehmen und Land sowie der Gesundheit ihrer Bilanzen zu sehr verschiedenen Ergebnissen kommen wird.
„Im Großen und Ganzen denken wir, dass es sich wirklich auszahlen wird, in qualitativ hochwertigen Produkten investiert zu sein – einer Mischung aus Staatsanleihen, Investment Grade-Anleihen und hochqualitativen strukturierten Produkten“, sagte Roser.
Sie fügte hinzu: „Wir befinden uns in dieser einzigartigen Situation, in der man echte Renditen für qualitativ hochwertige Assets erhalten kann.“ „Angesichts der Tatsache, dass es in Sachen Duration wieder besser aussieht, sind Anleihen wirklich in einer sehr guten Position.“
- Beiträge von Michael Bloom, CNBC.