Makroökonomie

Fixed Income Outlook Q1 2025

7. Januar 2025 | 5 Minuten Lesezeit
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Kay Haigh
Co-Head and Co-CIO, Fixed Income and Liquidity Solutions
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Whitney Watson
Co-Head and Co-CIO, Fixed Income and Liquidity Solutions

Fundamentaldaten sind das Wichtigtse

Fokus auf Fundamentaldaten

Unsere zentrale Erwartung für 2025: anhaltendes globales Wachstum, weiter zurückgehende Inflation und mehr Zentralbanken, die die Leitzinsen senken. Der Ausgang der US-Wahlen und potenzielle politische Veränderungen bringen jedoch zusätzliche Unsicherheit in die Prognose. Solange wir den politischen Kurs insbesondere in den Bereichen Handel, Fiskalpolitik und Einwanderung nicht kennen, gilt unser Fokus weiter der Arbeitsmarktlage und anderen Fundamentaldaten, die das Konsumverhalten beeinflussen. Außerdem achten wir auf die Gesundheit der Bilanzen im Privatsektor, die das Ertragspotenzial verschiedener Anleihesektoren immer noch stützen.

Duration diversifizieren

Alle Volkswirtschaften der G10 beginnen 2025 mit einer niedrigeren Inflation als 2024. Jede G10-Zentralbank mit Ausnahme der Bank of Japan (BoJ) wird 2025 daher voraussichtlich ihre Leitzinsen senken. Das Tempo und das Ziel werden jedoch variieren. Dadurch entstehen Relative-Value-Chancen an den Zinsmärkten und Möglichkeiten für einen diversifizierten Durationsansatz.

Erträge sichern

Trotz enger Spreads am Anleihemarkt kann nur eine Kombination aus sich verschlechternden Fundamentaldaten und sich abschwächender technischer Dynamik eine Wende im Kreditzyklus auslösen. Das sieht unser Basisszenario für das kommende Jahr jedoch nicht vor. Entscheidend ist, dass das Ertragspotenzial von Unternehmensanleihen und verbrieften Krediten attraktiv bleibt. Unsere Unternehmensanalysen untermauern außerdem unsere Erwartungen von moderaten Herabstufungen und Zahlungsausfällen.

Tail-Risiken in beide Richtungen beachten

Die 2020er-Jahre haben uns gelehrt, das Unerwartete zu erwarten. Zum Jahresauftakt 2025 sehen wir in beide Richtungen Risiken für das globale Wachstum. Ein zentrales Abwärtsrisiko sind Universalzölle, denn sie würden die bestehende Wachstumsschwäche in der Eurozone und in China verstärken. Umgekehrt kann das globale Wachstum durch proaktive fiskalische Anreize in China oder eine lockerere Fiskalpolitik in Deutschland nach den Wahlen angekurbelt werden und den über die Eurozone herrschenden Pessimismus infrage stellen.

Dynamisch bleiben

Im Jahresverlauf werden eine ausgewogene Positionierung und ein dynamischer Ansatz ausschlaggebend sein. Wir achten beispielsweise auf wiedererwachende „tierische Instinkte“, die zu einem weniger disziplinierten Bilanzmanagement führen können. Unsere optimistische Einschätzung der Kreditfundamentaldaten würde dadurch eventuell ins Wanken geraten. Wir bemühen uns um intellektuelle Bescheidenheit, um aus Veränderungen des Investmentumfelds zu lernen und uns daran anzupassen.

Leitzinsen werden 2025 voraussichtlich niedriger beenden, als sie das Jahr begonnen haben – außer in JapanLeitzinsen werden 2025 voraussichtlich niedriger beenden, als sie das Jahr begonnen haben – außer in Japan

Quelle: Macrobond. Stand: 31. Dezember 2024. Abkürzungen: US Federal Reserve (Fed), Reserve Bank of New Zealand (RBNZ), Bank of England (BoE), Bank of Canada (BoC), Reserve Bank of Australia (RBA), Europäische Zentralbank (EZB), Schweizerische Nationalbank (SNB). Die Federal Funds Rate entspricht dem oberen Ende des Zielbands. Die hier dargestellten Konjunktur- und Marktprognosen dienen zu Informationszwecken und gelten zum Datum dieser Webseite. Es gibt keine Gewähr dafür, dass die Prognosen auch tatsächlich eintreffen. Bitte beachten Sie die zusätzlichen Hinweise am Ende dieser Webseite.

Wir erwarten, dass das Jahr 2025 erhebliche Chancen für makroökonomische Anlagestrategien bieten wird, die unserer Meinung nach einen bedeutenden Treiber für Portfolio-Renditen darstellen werden. Es wird erwartet, dass alle G10-Zentralbanken, mit Ausnahme der Bank of Japan Zinssenkungen vornehmen werden, wobei jede Bank unterschiedliche Zeitpläne für die Endzinssätze verfolgt. Wir bleiben jedoch wachsam gegenüber potenziellen Inflationsrisiken, die die Maßnahmen der Zentralbanken verändern könnt
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Kay Haigh
Co-Head and Co-CIO, Fixed Income and Liquidity Solutions
Beispielsweise Unternehmensanleihen bieten weiterhin attraktive Einkommenspotenziale mit soliden Kreditgrundlagen. Allerdings fügen historisch enge Bewertungen und das Ergebnis der US-Wahl Unsicherheit hinzu. Dies hebt die Bedeutung einer aktiven Wertpapierauswahl, Risikomanagement, Diversifikation und eines dynamischen Anlageansatzes hervor.
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Whitney Watson
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Was wir beobachten

US-Politik

In den ersten 100 Tagen der Trump-Regierung werden sich die Prioritäten der Gesetzgebung maßgeblich abzeichnen. Die Einführung von Handelszöllen kann das Wachstum und die Inflation in vielerlei Hinsicht direkt und indirekt beeinflussen. Das Hauptrisiko für das globale Wachstum und die Finanzmärkte wäre ein universeller Anstieg der Zölle. Die Auswirkungen auf Wachstum, Inflation und Politik sind komplex und je nach Volkswirtschaft unterschiedlich.

Konsumausgaben

Die Konsumausgaben sind ein zentraler Treiber des Wirtschaftswachstums in großen Volkswirtschaften. Sie hängen von der Arbeitsmarktlage, der finanziellen Situation der privaten Haushalte und dem Vertrauen in die Konjunkturaussichten ab. Insgesamt sind die Bedingungen für eine anhaltende Konsumlaune gegeben. Sie stützen sowohl das Wachstum der Unternehmensgewinne als auch das Ertragspotenzial von Unternehmensanleihen und verbrieften Krediten. Dennoch beobachten wir Unterschiede zwischen Ländern und Verbrauchergruppen, sodass eine Bottom-up-Titelauswahl umso wichtiger ist.

Politik und politisches Handeln

Die öffentlichen Schulden sind nach der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Hinzu kommen begrenzte Aussichten auf eine baldige Konsolidierung und politische Unsicherheit, was zu Volatilität an den Märkten für Staatsanleihen – ähnlich wie 2022 in Großbritannien und 2024 in Frankreich – führen kann. Die Erfahrungen in Frankreich verdeutlichen, wie schwer politisch umsetzbar eine Haushaltskonsolidierung ist. Sie kann zu erhöhter Unsicherheit führen und sowohl Investitionen als auch die gesamtwirtschaftliche Aktivität belasten. Politischer Wandel kann jedoch auch ein Katalysator für mehr fiskalische Maßnahmen sein, die Wachstumspotenziale freisetzen. Ein Hauptkandidat dafür ist Deutschland: Durch die im Februar bevorstehenden Wahlen kann sich das Spektrum der fiskalpolitischen Optionen erweitern. Möglicherweise steigen die Investitionsausgaben und die Wirtschaft wird angekurbelt. Das würde der ganzen Eurozone zugutekommen und potenzielle Belastungen durch eine aggressive US-Handelspolitik ausgleichen.

In unserem Fixed Income Outlook Q1 2025 sprechen wie über:

• Veränderungen der US-Politik in einer zweiten Trump-Amtszeit
• Anleihen
• Einschätzungen zu den Anlageklassen
… und mehr. Laden Sie unten unseren Quartalsausblick herunter.

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